Stockholm – Venedig des Nordens

Historisches Stockholm Gamla Stan

Ein ganzer Tag Stockholm-Sightseeing steht heute auf dem Programm und wir beginnen damit auf der kleinen und lebhaften Insel Gamla Stan. Sie beherbergt die Altstadt, die Urzelle Stockholms. Von hier aus erkunden wir die Stadt, schlendern über gepflasterte Straßen und vorbei an historischen Gebäuden wie der deutschen Kirche und der Storkyrkan, in der die Kronprinzessin Victoria heiratete, bis zum Königlichen Schloss, dem imposanten Barock-Bau, der eine Mischung aus kulturellem öffentlichem Denkmal, Arbeitsplatz für Ämter und offiziellem Wohnsitz des schwedischen Königshauses darstellt. 

Trotz eisiger Temperaturen und regen Autoverkehrs erinnern das Wasser und die vielen Brücken tatsächlich ein klein wenig an Venedig. Statt Tauben auf dem Markusplatz sind es hier allerdings Schwäne auf dem Norrström.

Wachparade und Wachablösung

Welch ein glücklicher Zufall! Im Winter findet die berühmte Wachablösung der schwedischen Livgarde nur zweimal wöchentlich um die Mittagszeit im Stockholmer Schlosshof statt und wir sind tatsächlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um die spektakuläre Parade mitzuerleben.

Fasziniert verfolgen wir das perfekt einstudierte Zeremoniell der Garde. Trommel und Trompete begleiten sie und rücken in den Vordergrund, um die unterschiedlichen Signale zu demonstrieren, mit denen sie zum Angriff oder Rückzug rufen.

Durchgefroren bis in die Zehenspitzen stehen wir dicht gedrängt mit den anderen Zuschauern da und beobachten das mehr als 30-minütigen Spektakel. Nur Tamsin ist das Ganze suspekt und sie kläfft kräftig die Garde an.

Zauberhaft nordisch

Verliebt haben wir uns – wie viele andere Besucher auch – in die engen, krumm und buckeligen Pflasterstein-Gassen der Gamla Stan, die vielen in Erdfarben gestrichenen alten Giebelhäuser und die kleinen Plätze mit ihren Cafés, Galerien und Kunsthandwerksgeschäften. Es muss nicht immer mediterran sein – nordisches Flair kann eben auch verzaubern. 😉

Vasa – „Museumswerft“ von beeindruckenden Dimensionen

Während Tamsin ihrem wohlverdienten Nachmittagsschlaf frönt, machen wir uns auf zum zweiten Teil unseres Stockholm-Erlebnisses. Östlich der Altstadt, auf der Insel Djurgården, finden sich zahlreiche Museen. Unsere Wahl fällt auf das Vasa-Museum. Auf dem Weg dorthin erstatten wir Astrid Lindgren in der winterlichen Nachmittags-Dämmerung an ihrem seit 1996 angestammten Platz im Galärparken noch einen Fan-Besuch ab und tauchen dann ab in die faszinierende Welt des für 333 Jahre auf dem Meeresgrund verschwundenen Dreimasters.

Unfassbar, mit welchem gigantischen Aufwand das noch auf seiner Jungfernfahrt 1628 im Stockholmer Hafen gesunkene Kriegsschiff hier konserviert steht, wie sein tragisches Schicksal und die unglaublich abenteuerliche Geschichte seiner Bergung über fünf Stockwerke in liebvollen Details dokumentiert ist. Ein zutiefst beeindruckendes Museumserlebnis!  

Am Ende schließen wir sozusagen mit dem letzten Museumsmitarbeiter ab, stöpseln dann unseren fertig geladenen Polestar von der Ladesäule ab – schließlich wollen wir keine Strafzahlung für das unnötige Blockieren der Ladesäule riskieren -, parken ihn um und lassen den Tag mit einem Spaziergang durch die Fußgängerzone dieser wunderbaren Stadt ausklingen.