Von der Fußgängerzone zum römischen Amphitheater
Cartagena liegt im Südosten Spaniens und eigentlich gar nicht auf unserer Besichtigungsliste. Doch Lage, Bauwerke und Ausgrabungsstätten lassen uns, nachdem wir hier gut geschlafen und geladen haben, nicht weiterfahren bis wir wenigstens einige der Hauptattraktionen besichtigt haben. Wir erkunden also die Fußgängerzone, bevor wir an der alten Kathedrale vorbei zu einer Ausgrabungsstätte von beeindruckendem Ausmaß mitten in der Stadt gelangen.
In Cartagena, lesen wir, damals Carthago Nova, baute Kaiser Augustus 5 bis 1 vor Christus das römische Theater, das seinerseits bis zu 7000 Besuchern Platz bot. Bis 1990 wusste Spanien nichts vom römischen Wunder, das an der Küste im Boden vergraben war. Der Fund des Amphitheaters verwandelte das krisengebeutelte Cartagena in die Kultur-Stadt der „Karthager und Römer“.
Burganlage mit Weitblick
Wir laufen weiter bergauf. 70 m über dem Hafen liegt die Burg Castillo de la Concepción aus dem 11. Jahrhundert. Die Burganlage, die später mit einer 1000 Meter langen Befestigungsmauer erweitert wurde und zugleich die Anhöhe La Concepción anfängt, erweist sich als wunderbarer Spazier- und Aussichtweg. Durch parkähnliches Gelände mit Brunnen, Türmen und freilaufenden Pfauen kommen wir zu einer wunderbaren Aussicht über die gesamte Stadt.
Street Art
Auch in Cartagena begegnet uns, wie in vielen Städten Spaniens, an jeder Ecke, Mauer oder Hauswand Street Art. Nicht die üblichen Schmierereien, die wir von Schulwänden oder Autobahnbrücken her kennen, sondern kleine oder meist eher „große“ Werke talentierter Sprayer. Eine kreative Art, einer Stadt Charakter zu verleihen und sicher weiterer Nachahmung wert.
Der Hafen von Cartagena
Von der Burganlage zurück am Hafen schlendern wir an den unzähligen kleinen und großen Booten vorbei, die sehnsüchtig darauf warten, endlich wieder die Segel zu setzen oder mit wirbelnder Motorschraube durchs Meer zu fräsen. An einer tiefen Bucht der Costa Cálida gelegen stellt Cartagena einen der bedeutendsten Handelshäfen Spaniens dar und beheimatet die größte Marinebasis am Mittelmeer. Wir lassen den Hafen hinter uns und machen uns auf den Rückweg. Denn uns ruft die Straße und unser nächstes Ziel: Sevilla.
