Die rote Festung über Granada
Kennt ihr das Brettspiel Alhambra? Wir auch. Doch heute wollen wir die Alhambra nicht neu entwerfen und bauen, sondern vielmehr auf den Spuren der Vergangenheit wandeln und ihre Schönheit hautnah und mit eigenen Augen erleben. Deshalb sind wir in Granada. Und deshalb haben wir tatsächlich drei Tage vorausgeplant und Tickets erstanden für den Besuch des UNESCO Weltkulturerbes, das jährlich mehr als 2 Millionen Menschen besichtigen.
Auf Sonnenschein müssen wir zu dieser Jahreszeit verzichten, auf die üblichen Warteschlange dürfen wir es. Während Tamsin sich in unserem Hotelzimmer auf dem Bett räkelt, wie uns das Handy-Babyphone unverkennbar zeigt, schlendern wir durch die weitläufigen, gepflegten Gärten der Alhambra. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Zitadelle mit den Befestigungsmauern und Türmen, die Gebäude und Palastanlagen sowie auf die, ihr zu Füßen liegende, Stadt Granada.
Der Nasriden-Palast
Die Stadtburg auf dem Sabikah-Hügel von Granada gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst und ist die berühmteste Sehenswürdigkeit Andalusiens. Die Burganlage ist etwa 740 m lang und bis zu 220 m breit. Im Osten ist der Sommerpalast vorgelagert. 250 Jahre residierten hier die Nasridenkönige, ehe sie die Alhambra im Zuge der christlichen Rückeroberung an die Katholischen Könige übergeben mussten.
Die Pracht der Nasriden-Paläste ist überwältigend. Der wohl bekannteste Ort in der Alhambra ist der Löwenhof (Patio de los Leones). Er ist nach den zwölf Löwen benannt, die den Brunnen in der Hofmitte umgeben. Hier drängen sich sogar um diese Zeit die Touristen.
Wir wandeln durch perfekt gestaltete Räume, bewundern die beeindruckende Bausymmetrie, die aufwändigen Stuckwände, antiken Holzdecken und farbenfrohen Kacheln. Als wären wir in einem Märchen von 1000 und einer Nacht.