Sevilla – Pulsierendes Leben zwischen Moderne und Tradition

Über die Dächer ins Herz von Sevilla

Sevilla – Unser Polsestar legt die Außenspiegel an und zieht die Reifen ein, um unbeschadet durch die engen Gassen der Altstadt zu kommen. Wir blockieren die Straße bis unser Krempel ausgeladen ist, parken den Wagen für 25€ den Tag in der nächsten Tiefgarage mit Ladestation und freuen uns darauf, drei Nächte in dem gleichen Bett zu schlafen, in einem Loft Style Apartment im Herzens Sevillas.

Wir haben das große Glück, dass uns am nächsten Morgen spanische Freunde abholen und uns „ihr“ Sevilla zeigen. Sie führen uns zum Plaza de la Encarnación und hinauf auf den Metropol Parasol, bekannt als die Pilze von Sevilla. Wir spazieren in 26 Metern Höhe über die wellenförmigen Wege der 2011 fertiggestellten, weltweit größten Holzkonstruktion und erleben einen faszinierenden Rundum-Blick über die Dächer von Sevilla. Drohne auspacken überflüssig. 😉

Anschließend bummeln wir durch die buckligen, engen Gassen im Herzen Sevillas, in denen sich ein Laden an den anderen reiht, von Souvenirshops über Tapas Bars und Cafés bis hin zu eleganter Haute Couture. Es herrscht reges Treiben in den Geschäften und auf den Plätzen. Zur Mittagszeit sind die Plätze vor den Restaurants sind fast alle belegt und die Menschen essen und plaudern als wäre ihnen entgangen, dass wir Dezember und nicht August haben. Unter Lichterketten und Weihnachtsdekoration versprüht die Stadt noch südliches Flair und mediterranen Lebensstil.

Star Wars zwischen Renaissance und Barock

Weiter geht es zum Plaza de España. Die Schönheit des Platzes, in seiner einzigartigen, verspielten Mischung aus Renaissance und Barock verschlägt uns den Atem. Überall sind Klinker, Marmor und Keramiken. Fasziniert von der planerischen und handwerklichen Baukunst sowie der Geschichte des Ortes verlieren wir uns in dem Detailreichtum. Ein unglaublicher Ort! Und keiner auf diesem Planeten erscheint uns in diesem Moment passender als Star Wars Kulisse.

Percebes und Co.

Am Ende des Tages sind wir randvoll mit Eindrücken einer Stadt, die vor Lebendigkeit nur so sprudelt, die das Moderne ganz selbstverständlich mit seiner ursprünglichen Tradition und reichen Geschichte verbindet. Fast so voll wie unsere Bäuche nach dem unvergleichlichen Genuss köstlicher und interessanter Meerestiere, die uns unsere Freunde in einem hervorragenden Fisch-Restaurant auftischen lassen. Habt ihr schon mal Entenmuscheln, Percebes, gekostet? Probiert es und ratet, ob wir sie zu den Köstlichkeiten oder eher dem „Interessanten“ zählen. 😉

Alcázar-Palast

An Tag 2 in Sevilla schenken wir Tamsin ein paar Stunden Zeit in Zweisamkeit mit einem ihrer heißgeliebten Ziegenhufe und wir uns einen entspannten Besuch im königlichen Alcázar-Palast. Der große Vorteil einer Reise außerhalb jeder Saison: das Glück eines spontanen Ticketkaufs für bedeutende Wahrzeichen und keine Warteschlangen!

So schlendern wir an der gotischen Kathedrale von Sevilla mit dem Grabmal von Christoph Kolumbus und dem berühmten Glockenturm, der Giralda, vorüber und betreten den mittelalterlichen Königspalast, der ursprünglich als maurisches Fort angelegt wurde und noch heute von der spanischen Königsfamilie genutzt wird. Augenblicklich umfängt uns der Zauber der dominierenden Mudéjar-Architektur. Wir bewundern die aufwändig und prächtig gestalteten Hufeisenbögen, Stalaktitgewölbe, Mauresken und Stuckornamente in den Vorhöfen, Arkadengängen und Zimmern und flanieren durch die grüne Oase der Gartenanlage bis uns die Füße schmerzen.

Flamenco

Wir gönnen ihnen eine Pause und uns ein Erlebnis, das kein Sevilla-Besucher verpassen sollte: eine Flamenco-Vorstellung im Teatro Flamenco Sevilla. Ihr runzelt skeptisch die Stirn? Können wir verstehen. Auch wir sind völlig überrascht von der Intensität und Professionalität der Show und lassen uns mitreißen von einer eindrucksvollen Darbietung in Tanz, Gesang und Musik auf höchstem Niveau.